Montag, 31. März 2008

Geschichten in Serie


Angus MacGyver, Michael Knight, das A-Team und all die Serienkollegen ihrer Zeit erlebten ihre Abenteuer immer im gleichen Zeitraum: 45 Minuten. Wenig Zeit um Charaktere einzuführen, den Konflikt zu definieren und zu lösen. Jede Folge stand für sich allein, eine Episode zu versäumen war nicht so schlimm, schließlich änderte sich nie etwas, vor allem nicht die Charaktere. Alles schön und gut, es hat ja auch etwas Beruhigendes, zu wissen, dass MacGyver immer der gleiche coole Typ bleibt. Aber gleichzeitig ist es auch oberflächlich. Woher kamen unsere Helden? Wohin würden sie eigentlich gehen? Sie bekämpften einen scheinbar endlosen Strom von gesichtslosen Bösewichten und waren am Ende der Serie keinen Schritt voran gekommen.


Spätestens mit Anbruch des neuen Jahrtausends wurde in der Serienwelt alles ins Gegenteil gekehrt. Plötzlich verfolgen wir ein Ziel. In „Lost“ wartet das Geheimnis der Insel darauf, aufgedeckt zu werden, in „Heroes“ muss New York vor einer atomaren Explosion gerettet werden und die „Battlestar Galactica“ versucht eine neue Heimat in Sicherheit vor den Zylonen zu finden. Jede Episode erzählt uns mehr über die Hintergrundgeschichte der Charaktere oder bringt Entscheidungen mit sich, die schwerwiegende Folgen für den Verlauf der Geschichte haben werden. Hat man sich einmal darauf eingelassen, ist das unglaublich spannend. Denn je länger die Geschichte dauert, desto mehr wachsen einem die Helden ans Herz. Im Gegensatz zu den „alten“ Serien kann man nie wissen, wie die Folgen und Staffeln enden. Cliffhanger sind so gut wie garantiert. Schließlich soll der Zuschauer wissen wollen, wie die Saga weitergeht.

Eine Zug-Bekanntschaft teilte mir heute mit, dass sie sogar ihre Mutter mit dem „Lost“-Fieber angesteckt hat. Wenn das mal kein Zeugnis für gutes Geschichtenerzählen ist!

Alle oben genannten Serien kann ich empfehlen, am besten natürlich auf DVD (ohne lästige Werbeunterbrechungen und Warten auf die nächste Folge) und im Originalton. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Nett. Wie bist Du denn über Lost ins Gespräch gekommen? Da hast Du sicher gleich losgefachsimpelt ;-)