Freitag, 6. März 2009

Auf wiedersehen, Berlin!

3 Jahre. Mehr als 1.000 Tage. Mehr als 26.000 Stunden.

Und doch kommt es mir so vor, als wäre ich erst vor ein paar Wochen angekommen. Wenn man wieder ein Kapitel seines Lebens abschließt, ist man natürlich versucht, ein Résumé für sich selbst daraus zu ziehen. Habe ich alles erlebt, was ich erleben hätte können? Habe ich alles getan, was ich tun hätte können? Ich würde lügen, wenn ich ja sagen würde.

Heißt das, dass die Dinge, die ich erlebt habe wenig Bedeutung hatten? Im Gegenteil. Ich bin dort gewachsen. Vielleicht nicht so, wie ich mir das erwartet hatte und nicht so weit, wie ich gehofft hatte aber zumindest so weit, dass sich mir wieder ein neuer Blickwinkel auf die Welt geöffnet hat. Während ich im ersten Jahr noch für den Bachelor gelernt hatte, habe ich im zweiten Jahr neue Freunde gefunden. Dazu gelernt habe ich dabei auch.

Nun war es Zeit, zu gehen. Berlin ist und war nie meine Stadt. Immer ein bisschen zu kaputt, ein bisschen zu frech, ein bisschen zu kurzweilig, ein bisschen zu oberflächlich und irgendwie auch immer ein bisschen zu ernst. Ich erinnere mich an einen Abend in einer Bar, vielleicht war es im Möbel-Olfe? Das muss jetzt schon Monate her sein. Plötzlich hörte ich mich selbst denken: "Du kannst hier nicht glücklich werden."

Was nicht heißt, dass ich nicht mit einem großen Stück Wehmut die Heimreise antrete. Was werde ich diese unkomplizierten Abende vermissen, an denen man sich einfach getroffen hat und sich bei einer Flasche Bier oder Wein die Zunge fusslig gequatscht hat? An solchen Abenden konnte man schon eine ganze Menge Unsinn von sich geben.
Ich lasse also Freunde zurück und weiß noch nicht, was morgen kommt. Aber manchmal muss man neu anfangen, um weiter zu kommen.

So schließe ich nun mit einem kitschigen englischen Ausspruch, den ich schon lange kenne aber erst jetzt beginne, zu begreifen:

All that you take with you is what you leave behind.

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